Sängervereinigung 1864 Ober-Ohmen

  1. Name des Vereins Sängervereinigung 1864 Ober-Ohmen
  2. Der Vorstand im Jahr 2025
Position Name Vorname
1. Vorsitzender Schneider Gerhard
2. Vorsitzende Oehler Martina
Rechner Kratz Klaus
Schriftführerin Horst Monika
Beisitzer Fanslau Bettina
Beisitzer Horst Manfred
Beisitzer Stein Roman
Beisitzer Stojanek Helmut
Beisitzer Wingefeld Christian
  1. Kontakt

     Sängervereinigung 1864 Ober-Ohmen: sv1864ober-ohmen.de

  1. Vorsitzender:

 

  1. Geschichte des Vereins

Am 11. Januar 1864 versammelte der damalige Dorflehrer Ernst Oswald eine Anzahl hiesiger Männer um sich und sie beschlossen, gemeinsam einen Gesangverein zu gründen. Nachdem sich diese Idee im Ort herumgesprochen hatte, und zwar nicht durch E-Mail, WhatsApp oder SMS, sondern einfach nur von Mund zu Mund, fand am 15. Januar 1864 mit der stattlichen Anzahl von 57 Männern die erste Sitzung zur Vereinsgründung „Germania“ statt. In den damals beschlossenen Statuten des Vereins ist zu lesen:

Der hiesige Männergesangverein bildet eine selbständige, geschlossene Gesellschaft. Der Zweck derselben ist Übung und Gesang, um dadurch zur Veredelung der Sitten beizutragen sowie auch zur Erhöhung der Feierlichkeiten bei kirchlichen und bürgerlichen Festen nach Kräften den Beitrag zu leisten. Die Mitglieder dieses Vereins müssen hier wohnende Herren sein, die ein Alter von 18 Jahren haben und sich eines tadellosten Rufes erfreuen. Sie sollen zu kunstgerechtem Gesang geeignete Stimmen haben und die Singstunden regelmäßig besuchen.

In diesen Anfangszeiten war es Brauch, mit weißen und schwarzen Holzkugeln bei Sitzungen darüber abzustimmen, wer mitsingen darf und wer nicht.

Bereits 1891 unter Leitung des damaligen Direktors Dirlam trat der Verein dem Ohm-Lumda-Sängerbund bei. Im Jahr 1892 wurde Direktor Dirlam zum Vorsitzenden des Sängerbundes gewählt.

Die musikalische Leitung des Chores wurde bis in die 1930er Jahre hinein vorwiegend von den Lehrern der örtlichen Dorfschule übernommen.

Im Jahr 1924 wurde ein zweiter Chor mit dem Namen „Sängerlust“ gegründet. Weltanschauliche und politische Gegensätze, so ist zu lesen, waren hierfür die Gründe. Im darauffolgenden Jahr 1925 wurde von dem Gesangverein Sängerlust das Bundessängerfest ausgerichtet. Wie groß die damaligen Gegensätze in den Chören waren, zeigt sich daran, dass der Gesangverein „Germania“ nicht an dem Bundessängerfest teilgenommen hat.

Bereits im Jahr 1933 wurde der Gesangverein „Sängerlust“ wieder aufgelöst und das Inventar wurde an den Gesangverein „Germania“ verkauft. Die im Jahr 1924 anlässlich der Gründung angefertigte Fahne musste nach Alsfeld verbracht werden.

Im Jahr 1934 wurde der Chor des Gesangvereins „Germania“ von dem damals bereits bekannten und angesehenen Chorleiter Wilhelm Daubert aus Ulrichstein übernommen. Mit Herrn Daubert wurde, wie der Chorchronik zu entnehmen ist, im Jahr 1935 im Saal Krebs ein Konzert gegeben, welches ein großer Erfolg war. Der Liedbeitrag „An der schönen blauen Donau“ wurde mit Beifallsstürmen honoriert.

Im Jahr 1939, kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges, feierte der Verein sein 75-jähriges Bestehen. Aufzeichnungen hierüber sind nicht vorhanden, was vermutlich den damals herrschenden schwierigen Zeiten geschuldet ist. Die Sangestätigkeit wurde während des 2. Weltkriegs ab dem Jahr 1940 eingestellt.

Trotz Kontrollratsverordnung über ein Verbot von Vereinsarbeit haben sich am 07. Mai 1947 insgesamt 50 Anhänger des Gesanges zusammengefunden, um aus den Resten der beiden ehemaligen Vereine „Germania“ und „Sängerlust“ den Gesangverein „Sängervereinigung“ ins Leben zu rufen. Auch wenn die weltanschaulichen und politischen Gegensätze noch immer vorhanden waren, stand der Wille zum Chorgesang im Vordergrund. Als Chorleiter konnte Herr Daubert wiedergewonnen werden.

Vom 04. – 06. Juni 1964 feierte der Verein im Festzelt auf dem Kirchberg mit seinen damals 38 aktiven Sängern sein 100-jähriges Jubiläum. Der Chor stand auch nach 30 Jahren noch immer unter der Leitung von Herrn Daubert und beging das 3-tägige Fest mit einem Kommersabend, einem Freundschafts-Singen am Sonntag und einem Frühschoppen mit dem Schwälmer Blasorchester. Noch im selben Jahr konnte der damalige 1. Vorsitzende Helmut Otterbein die Zelter Plakette in Empfang nehmen. Diese Auszeichnung wird Gesangvereinen für 100 Jahre aktive Sängertätigkeit und Engagement zum Erhalt des Liedgutes vom Bundespräsidenten persönlich überreicht.

Im Jahr 1969 vollzog sich eine große Wende in der Sängervereinigung und ein Monopol fiel. Mangels ausreichender aktiver männlicher Sänger war der Chor als reiner Männerchor nicht mehr singfähig. Diese Misere wurde durch die Mitwirkung weiblicher Stimmen behoben. Somit wurde aus dem ehemaligen Männerchor ab diesem Zeitpunkt ein gemischter Chor. In den darauffolgenden Jahren bis zum 125-jährigen Jubiläum im Jahr 1989 nahm der Chor an vielen Veranstaltungen wie z. Bsp. an Kritiksingen (heute: Wertungssingen) mit mehr oder weniger Erfolg teil. Auch wurden immer wieder Gastvereine zu Sängerveranstaltungen besucht. Ebenso kam auch das Vereinsleben mit Ausflügen und internen Veranstaltungen nicht zu kurz. Im Vordergrund stand jedoch zu allen Zeiten der Chorgesang.

Vom 30.06. – 02.07.1989 beging der Verein sein 125-jähriges Jubiläum. Dies unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Helmut Otterbein, der gleichzeitig sein 25-jähriges Jubiläum als Vereinsvorsitzender feierte. Seinerzeit hatte der Verein 24 aktive weibliche und 21 aktive männliche Stimmen. Man war in der Lage, die männlichen Stimmen in die Stimmlagen Tenor 1 und 2 sowie Bass 1 und 2 zu unter-teilen. Auch hatte man genug „Man-Power“ zur Verfügung, um ein 3-tägiges Fest zu organisieren und einen Festzug auf die Beine zu stellen. Aber bereits in der Festschrift zum 125-jährigen Jubiläum bemängelt der Verfasser der Chronik die mangelnde Beteiligung von jungen Sängerinnen und Sängern am Chorgesang. So sollten die damals durchgeführten Ehrungen der langjährigen Mitglieder ein Ansporn für die junge Generation sein, dass sie ihre gesanglichen Fähigkeiten in den Diensten des Vereins entfalten, um zum Wohle und zum Fortbestand des Chores und nicht zuletzt zur eigenen Freude beizutragen. Schuld am spürbaren Desinteresse waren nach Auffassung des Verfassers die Massenmedien dieser Zeit und die Reizüberflutung mannigfaltiger Art.

Im Jahr 2004 feierte der Verein sein 140-jähriges Jubiläum unter der Leitung der damaligen 1. Vorsitzenden Adelheid Hammerstädt mit einem Kommersabend auf dem Kirchberg. In den Jahren zwischen 1989 und 2014 sind noch verschiedene Aktivitäten zu benennen. So wurde im Jahr 1998 der Kinderchor „Blue Note“, der leider nicht mehr existiert, von dem Chorleiter Herrn Schuster ins Leben gerufen. Im Jahr 2000 wurden die Chorgruppen „Taktlos“ und „Just for fun“ unter der Leitung von Alexandra Dick, die leider viel zu früh verstorben ist, gegründet. Im Herbst 2002 wurde von unserem jetzigen Chorleiter Herbert Kress der Männerchor in einer Neuauflage mit Sängern aus Ober-Ohmen und Sellnrod wieder ins Leben gerufen. Und schließlich ist aus einem im Jahr 2007 anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Ober-Ohmen gegründeten Projektchor die Chorgruppe „Mixed Generation“ entstanden. Diese Chorgruppe hat sich ebenfalls aus Sängerinnen und Sängern aus Ober-Ohmen und Sellnrod zusammengesetzt.

Im Jahr 2014 feierte der Verein im Rahmen der traditionellen Ober-Ohmener Pfingstkirmes sein 150-jähriges Bestehen unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Klaus Kratz. Die Veranstaltung, woran mehrere Vereine teilnahmen, fand am Pfingstsonntag im Festzelt auf dem Kirchberg statt. Wie sich Zeitgenossen erinnern, meinte es das Wetter außerordentlich gut mit der Jubíläumsveranstaltung; es war sehr heiß am Pfingstsonntag 2014.

Die Chorgemeinschaft zwischen den Gesangvereinen aus Ober-Ohmen und Sellnrod besteht bis in die heutige Zeit hinein, sowohl als Männerchor und ebenso als gemischter Chor. Auch Gesangvereine müssen mit der Zeit gehen und Chorgemeinschaften bilden, um die Chöre mit ausreichend Sing-stimmen bestücken zu können. Es gilt auch hier die Devise: „Gehe mit der Zeit, sonst gehst Du mit der Zeit“.

  1. Aktuelle Informationen

5.1 Mitgliedsbeitrag

Der Mitgliedsbeitrag der Sängervereinigung 1864 Ober-Ohmen wurde im Rahmen der Jahres-hauptversammlung im Januar 2025 von ehemals 21,00 € auf nunmehr 30,00 € per anno erhöht.

5.2 Gemischter Chor

Der Gemischte Chor übt seine Sangestätigkeit seit dem Jahr 2022 in einer Chorgemeinschaft zusammen mit dem Gesangverein Eintracht 1897 Sellnrod aus. Die Singstunden finden ganzjährig jeweils Donnerstagabends um 19:30 Uhr im DGH in Ober-Ohmen statt. Wobei sowohl nach Weihnachten als auch in den Sommermonaten jeweils eine Singstundenpause eingelegt wird. Als Chorleiter fungiert Herbert Kress.

Die Aktivitäten der Chorgemeinschaft Ober-Ohmen/Sellnrod bestehen in der unregelmäßigen Durchführung von eigenen Konzertveranstaltungen sowie in der Teilnahme an Veranstaltungen (Chortreffen, Liederabende) befreundeter Chöre. Ebenso widmet die Chorgemeinschaft ihr Engagement der musikalischen Bereicherung von kirchlichen Veranstaltungen. Dabei handelt es sich zumeist um Gottesdienste aus besonderen Anlässen wie Jubiläumskonfirmationen, Totenehrung, Taizé-Gottesdienste und Ähnliches. Im Gemischten Chor sind regelmäßig etwa 30 – 35 Sänger/innen im Einsatz.

5.3 Männerchor

Die Chorgemeinschaft Ober-Ohmen/Sellnrod umfasst weiterhin einen Männerchor, der sich als Projektchor versteht. Die Singstunden des Männerchores finden, wenn nötig, üblicherweise am Dienstagabend um 19:30 Uhr in Sellnrod statt. Der Männerchor umfasst bei maximaler Stärke zwischen 10 und 12 Personen. Auch beim Männerchor gibt Herbert Kress als Chorleiter die musikalische Richtung vor.

5.4 Theatergruppe

Im Jahr 2025 hat sich als weiteres Element des Gesangvereins Sängervereinigung 1864 Ober-Ohmen unter der Projektbezeichnung „Koainbeuls Theaterkiste“ eine Theatergruppe gegründet. Das Ensemble besteht aus insgesamt 10 Laienschauspielern. Die Theatergruppe wird im Frühjahr 2026 erstmals öffentlich auftreten und dabei an 4 Terminen das Theaterstück „Das Hörrohr“ in der Gaststätte „Am Römer“ in Ober-Ohmen aufführen. Aus dem Vorstand ist Bettina Fanslau für den Kontakt zur und die Organisation innerhalb der Theatergruppe verantwortlich.

 5.5 Gemeinnützigkeit

Der Gesangverein Sängervereinigung 1864 Ober-Ohmen verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der steuerlichen Regelungen. Zweck des Vereins ist die Förderung von Kunst und Kultur in Form der Pflege des Liedgutes und des Chorgesangs sowie der Pflege und der Förderung des Theaterspiels.

Der Chor im Wandel der Zeiten um das Jahr 1930 und im Jahr 2024:

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